Ketwurst
Die Ketwurst. Ein Begriff, den wohl vor allem die Älteren unter uns kennen. Für die einen ist sie Kultobjekt und eine Erinnerung an die Kindheit und Jugend. Für die anderen ist sie eine billige Immitation des Hot Dogs. Doch was genau ist die Ketwurst? Woher stammt sie und der Begriff selber? Und wie ist das Rezept für die originale Variante dieses Gerichts? All diese Fragen, bekommen Sie in diesem Artikel beantwortet. Und wer weiß, vielleicht weckt er ja sogar bei Ihnen das Interesse, mal wieder eine Ketwurst zu probieren? Wenn das der Fall sein sollte, finden Sie am Ende des Artikels ein Rezept zum nachmachen, probieren und genießen.
Was ist Ketwurst?
Die Ketwurst ist ein traditionelles Fast Food Gericht, welches seinen Ursprung in der DDR hat. Sie ist ein typisches Beispiel für die Anpassungsfähigkeit der Bürger in der DDR. Sie besteht aus einfachen Zutaten und bietet dennoch einen leckeren Geschmack. Zudem ist sie schnell und unkompliziert zubereitet. Sie gilt bis heute als Kultobjekt und hat Fans rund um den Globus.
Woraus besteht die Ketwurst?
Die Zutaten einer Ketwurst sind denkbar simpel. Sie besteht aus einer Brühwurst, bei der es sich um eine Bockwurst ohne Darm handelt. Zusätzlich wird für dieses beliebte Fast Food Gericht ein längliches Brötchen benötigt, welches kurz erwärmt wird, damit sie etwas knusprig wird. Das Brötchen wird so ausgehöhlt, dass die Wurst darin Platz findet. Dies kann mit den Fingern oder mit einem sogenannten Bohrer gemacht werden. Es besteht auch die Möglichkeit, das Brötchen auf einem Heizspieß zu erwärmen, welcher gleichzeitig die Aushöhlung vornimmt.
Außerdem spielt die Sauce eine entscheidende Rolle für eine gute Ketwurst. Diese besteht zum größten Teil aus Ketchup. Dieser wird mit etwas Senf, etwas Wasser und einer Prise Mehl, Butter, Salz und Pfeffer vermengt. Anschließend wird die Sauce zusammen mit der Wurst in das Brötchen gepackt. Und fertig ist dieser originale, leckere Snack.
Der Begriff Ketwurst
Der Begriff Ketwurst ist ein Kofferwort, sprich er besteht aus zwei eigenen Wörtern. Diese sind zum einen „Ketchup“ und zum anderen „Wurst“, welche gleichzeitig die Hauptzutaten des Gerichts beschreiben. Diese Zutaten waren auch zu Zeiten der DDR ausreichend verfügbar, was die Ketwurst zu einem Symbol der improvisierten Gastronomie zu Zeiten von Ressourcenmangel macht.
Häufig stolpert man heutzutage auch über die Schreibweise „Kettwurst“, die jedoch falsch ist. Als Erklärung zum Ursprung dieser Schreibweise wird häufig die Kombination der Wörter „Ketten“ und „Wurst“ genannt. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Würste an Ketten zu den Imbissständen geliefert und dort auch so präsentiert wurden.
Die originale Ketwurst aus der DDR
Durch den bereits erwähnten Ressourcenmangel und wirtschaftliche Engpässe, die zu dieser Zeit in der DDR herrschten, waren Kreativität und Erfindertum besonders gefragt. Daher wurde zur Zeit um 1977 / 1978 das sogenannte „Rationalisierungs- und Forschungszentrum Gasttätten“ in Berlin beauftragt, schnelle und einfache Möglichkeiten zur Versorgung zu kreieren. Diese sollten vor allem in Berlin auf dem Alexanderplatz angeboten werden, da es hier regelmäßig zu großen Besuchermengen kam und kommt.
Im Zuge dieses Auftrags wurde die Ketwurst erfunden. Im Jahre 1979 wurde sie dann zum ersten mal auf dem Alexanderplatz angeboten und entwickelte sich zum Erfolg.
Verkauft wurde sie am Schnellimbiss mit dem Namen „Alextreff“ für den damaligen Preis von 1,50 Mark. Bis heute berichten Menschen davon, dass ihre Besuche in Berlin zu Zeiten der Jugend von der Ketwurst geprägt wurden und diese für sie ein besonderes geschmackliches Erlebnis darstellte, für welches ein Großteil des Taschengeldes verwendet wurde. Außerhalb von Ost-Berlin war dieses Gericht nicht allzu sehr verbreitet.
Die Erfinder dieses orignellen Gerichts aus der DDR wurden für ihre Erfindung auch ausgezeichnet. Sie erhielten die „Anerkennung für ausgezeichnete Leistungen für das Exponat Versorgungslösung Ket-Wurst“.
Die Brötchen, die für die originale Variation dieses Gerichts aus der DDR verwendet wurden, wurden exklusiv für Ost-Berlin entwickelt. Sie entstanden in der Zusammenarbeit zwischen der Gastronomie und dem Kombinat Bako-Berlin.
Die Ketwurst, ebenso wie die „Grilleta“, gelten außerdem auch als Reaktion auf die westlichen Lebensmittel, die eine starke Ähnlichkeit aufweisen: den Hot Dog und den Hamburger.
Die Zutaten einer Ketwurst
Welche Wurst für eine Ketwurst?
Wie bereits erwähnt, wird für die originale Ketwurst aus der DDR eine Brühwurst verwendet. Hierbei handelt es sich um eine Bockwurst ohne Darm. Heutzutage wird teilweise auch ein Wienerwürstchen verwendet.
Für das klassische Rezept und den klassischen Geschmack sollte jedoch auf eine Bockwurst zurückgegriffen werden. Diese harmoniert mit ihrer zarten Haut und dem herzhaften Geschmack wunderbar mit den restlichen Zutaten, die in diesem Gericht verwendet werden. Die Wurst ist ein essentieller Teil der Zutaten, wenn nicht sogar der wichtigste. Für die originale Ketwurst der DDR wurden lediglich Brühwürste benutzt, die in ihrer Form von regulären Bockwürsten etwas abweichen. Dies hat den einfachen Hintergrund, dass sie so besser in das Brötchen gepasst haben.
Welche Sauce für die Ketwurst?
Ein weit verbreiteter Irrglaube ist, dass die Ketwurst ausschließlich mit Ketchup gefüllt wird. Dies ist zwar möglich, entspricht jedoch nicht der originalen Variante aus der DDR, auch wenn Ketchup die größte Grundlage für die Sauce ist. Stattdessen wird der Ketchup mit einigen anderen Zutaten vermengt, um die perfekte Sauce für dieses Fast Food Gericht zu ergeben.
Die weiteren Zutaten sind einige Teelöffel Senf sowie etwas Wasser, damit die Sauce eine bessere Konsistenz bekommt. Desweiteren kommen in die Sauce für dieses Gericht noch etwas Butter sowie etwas Mehl. Garniert wird das Ganze mit etwas Salz und Pfeffer. Die genauen Mengenangaben hierzu finden Sie im unteren Teil des Artikels, wo sie ein Rezept für die Ketwurst finden, wenn Sie beim Lesen selber auf den Geschmack gekommen sind oder einfach mal wieder Lust auf eine solche haben.
Welchen Ketchup für die Sauce für Ketwurst?
Natürlich gilt als der „einzig wahre“ Ketchup für die Herstellung der Sauce der Ketchup von Werder. Dies hat wahrscheinlich sogar weniger mit dem Geschmack an sich zu tun als vielmehr mit der Tatsache, dass dieser Ketchup zu Zeiten der DDR eine gute Verfügbarkeit hatte und andere Marken eher rar waren. Wenn Sie sich Ketwurst selber zubereiten möchten und dem Geschmack der originalen Variante der DDR so nahe wie möglich kommen wollen, sollten sie in Betracht ziehen, diesen Ketchup zu verwenden.
Welches Brötchen für die Ketwurst?
Für die Ketwurst wird ein weiches und längliches Brötchen benötigt. Dieses wird auch als „Ketling“ bezeichnet. Je weicher dieses Brötchen ist, desto besser. Im Idealfall handelt es sich hierbei um ein Weizenbrötchen. Das Brötchen für dieses Gericht muss im Zuge der Zubereitung erhitzt werden, damit es leicht knusprig wird. Außerdem muss es ausgehöhlt werden, damit die Wurst und die Sauce genügend Platz haben. Es gibt auch Brötchen zu kaufen, die auf der einen Seite bereits ein Loch besitzen und ausgehöhlt sind. Wenn es sich hierbei um Weizenbrötchen handelt, können diese ebenfalls zur Zubereitung eines orignalen und wunderbaren Geschmackserlebnisses benutzt werden.
Wo gibt es Ketwurst in meiner Stadt?
Bis heute gibt es Fast Food Läden, die die Ketwurst anbieten. Im Vergleich zu „modernen“ Fastfood wie dem Döner, der Pizza oder sonstigen Alternativen mag die Anzahl und die Verfügbarkeit zwar geringer sein, jedoch sind sie nach wie vor vorhanden. Wenn Sie auf der Suche nach solchen Fast Food Läden sind, benutzen Sie einfach die Suchmaschine Ihres Vertrauens und schauen, ob es solche Läden in Ihrer Stadt gibt.
Wo gibt es Ketwurst in Berlin?
In Berlin gibt es nach wie vor zahlreiche Möglichkeiten, eine Ketwurst zu bekommen. Vielleicht hat dies mit der historischen Bedeutung und Verankerung des Gerichts in Berlin zu tun. Für eine Übersicht über Möglichkeiten, um in Berlin diesen Snack zu konsumieren, benutzen Sie die Suchmaschine Ihres Vertrauens.
Rezept für klassische Ketwurst
Auf den Geschmack gekommen? Sie möchten die Ketwurst einmal selber ausprobieren oder einfach mal wieder genießen? Dann finden Sie hier ein Rezept, welches Sie gerne nachkochen können. Dies kommt dem originalen Rezept für die Version in der DDR so nahe wie möglich. Sie können die Zubereitung Stück für Stück selber vornehmen, oder zur Hilfe auch alternativ ein Gerät verwenden, welches Brötchen und Bockwurst. Mehr Infos zu diesen Geräten finden Sie hier.
Zutaten
Sie benötigen folgende Zutaten zur Zubereitung der Ketwurst. Dieses Rezept versucht, dem originalen Geschmack so nahe wie möglich zu kommen, jedoch kann dies natürlich nicht garantiert werden.
- Weizenbrötchen
- Bockwurst ohne Darm
- 500ml Ketchup
- 4 TL Senf
- 250ml Wasser
- etwas Mehl
- etwas Butter
- eine Prise Salz
- eine Prise Pfeffer
Zubereitung
Erhitzen Sie die Butter in einem Topf. Geben Sie das Mehl hinzu und braten die Mischung etwas an. Anschließend geben Sie das Wasser hinzu und vermengen das Ganze. Achten Sie darauf, dass nichts anbrennt und sich keine Klumpen bilden. Je nachdem, wie die gewünschte Konsistenz ist, geben Sie noch etwas mehr Wasser hinzu.
Anschließend wird der Ketchup und der Senf hinzugegeben. Das ganze Gemisch dann etwas erhitzen. Abschließend mit etwas Salz und Pfeffer würzen und abschmecken.
Nun wird das Brötchen leicht erwärmt und ausgehöhlt, bis es etwas knusprig geworden ist. Erwärmen Sie auch die Bockwürste. Geben Sie nun das Ketchupgemisch in das Brötchen und geben sie außerdem die Wurst hinzu. Fertig ist die Ketwurst. Guten Appetit!
Weitere Variationen für Rezepte
Neben der klassischen, originalen Variante aus der DDR können Sie natürlich auch weitere Variationen ausprobieren. Wie wäre es beispielsweise damit, dem Ketchupgemisch noch etwas Curry hinzuzugeben? Schließlich ist auch die Currywurst fest mit der Stadt Berlin verankert.
Natürlich sind Ihrer Kreativität keine Grenzen gesetzt. Probieren Sie einfach aus, worauf Sie Lust haben und was Ihnen schmeckt. Denn das ist doch am Ende das wichtigste: ein Gericht, was einem schmeckt und was man gerne isst.
Sie sind auf der Suche nach einem ausgefalleneren, exotischeren Fastfood? Dann schauen Sie unbedingt auch bei den Bao Buns Dampfgarern vorbei.